150 Jahre

Prolog

150 Jahre Gastlichkeit – ein Haus schreibt Geschichte

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Gaststätten sind seit jeher weit mehr als Orte des Essens und Trinkens. Sie sind Treffpunkte, Nachrichtenbörsen, Fest- und manchmal auch Schicksalsräume. In Oudler ist es seit 150 Jahren ein einziges Haus, das diese Rollen nach wie vor in sich vereint: der Gasthof Kohnen, später Backes, schließlich Wickler und Le Jardin. Fünf Generationen haben hier gewirkt, jede auf ihre Weise. Jede hat Veränderungen zugelassen, ohne die Wurzeln zu verleugnen. Dieses Jubiläum ist deshalb nicht nur eine Familienfeier. Es ist ein Stück Eifeler Kulturgeschichte – gewachsen im Herzen der Dorfgemeinschaft.

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Die Ursprünge (1870–1914)

Aus einem Dreiseitenhof wird ein Gasthof

Die Ursprünge (1870–1914) - Zeitleiste

Als Heinrich Kohnen in den 1870er Jahren von Lascheid nach Oudler kam, suchte er nicht nur ein Heim, sondern eine berufliche Zukunft. Er fand beides in einem Anwesen nahe der Kirche. Gasthof, Laden und Metzgerei unter einem Dach – das war Lebensgrundlage und Treffpunkt zugleich. Schon um 1880 zierte der Gasthof die ersten Postkarten. Er war Rast für Reisende auf dem Weg nach Luxemburg und zugleich Zentrum für das tägliche Leben im Dorf. Mit Heinrich und seiner Frau Barbara begann eine Geschichte, die mehr als nur Wirtshausgeschichte ist. Sie schufen ein Fundament, das bis heute trägt.

Die Ursprünge (1870–1914) - Zeitleiste
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Die Ursprünge (1870–1914) - Zeitleiste

Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)

Ein Gasthof als Halt in unsicheren Zeiten

Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)

Die Weltkriege hinterließen Spuren in der ganzen Eifel – auch in Oudler. Der Gasthof blieb dennoch ein Ort der Beständigkeit. Schon zuvor hatte die Familie Kohnen mehr getan, als nur Gäste zu bewirten. Michel Kohnen engagierte sich in der Pionierzeit des Dorfes tatkräftig: Er unterstützte den Bau des Pfarrhauses und der Kirche und förderte zudem die Kultur im Dorf – als erster Präsident des neugegründeten Musikvereins gab er entscheidende Impulse für das Vereinsleben in Oudler. 

In der Hand von Rosa Kohnen, verheiratet mit Joseph Backes, überstand das Haus die Wirren von Inflation, Besatzung und Krieg. Gerade in Zeiten des Mangels blieb die Gaststätte ein Ort der Zuflucht und Gemeinschaft. Wer hier einkehrte, suchte nicht nur Essen oder Trinken, sondern ein Stück Normalität in unsicheren Jahren. Das Gasthaus stand für Zusammenhalt – getragen von einer Familie, die immer auch das Dorf im Blick hatte.

Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)
Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)
Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)
Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)
Zwischen Kriegen und Krisen (1914–1945)

Die Frauen am Ruder

Die Herzkammern des Hauses

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Ein roter Faden durch die Geschichte dieses Hauses ist die Rolle der Frauen. Helena Kohnen-Streicher, Rosa Backes-Kohnen, Annie Wickler-Backes und aktuell Francine Wickler – sie alle trugen und tragen die Hauptverantwortung. Während die Männer oft in anderen Geschäften tätig waren, hielten die Wirtinnen Tag für Tag den Betrieb am Laufen. Sie standen hinter der Theke, kochten, rechneten, führten Bücher und empfingen Gäste. Ihr Geschick, ihre Ausdauer und ihr Gespür für Menschen gaben dem Haus Seele und Kontinuität. Dass die Tradition bis heute lebt, ist vor allem ihr Verdienst.

Die Frauen am Ruder - Zeitleiste
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Neubeginn und Wandel (1960–1980)

Das alte Stammhaus fällt – der Neubau entsteht.

Neubeginn und Wandel (1960–1980)

Ende der 1960er Jahre war das alte Stammhaus bautechnisch marode. Verkehr und Zeit hatten ihre Spuren hinterlassen. Annie und Albert Wickler-Backes wagten einen radikalen Schritt: Abriss und Neubau. 1974 stand ein modernes Café-Restaurant mit Wohnungen darüber. Ein Parkplatz vor dem Haus erleichterte den Gästen die Anfahrt. Es war der Beginn einer neuen Ära. Das Haus bekam ein neues Gesicht, ohne sein Herz zu verlieren. Ein mutiger Neubeginn, getragen von der Gewissheit: Gastfreundschaft bleibt, auch wenn die Mauern wechseln.

Neubeginn und Wandel (1960–1980)
Neubeginn und Wandel (1960–1980)
Neubeginn und Wandel (1960–1980)
Neubeginn und Wandel (1960–1980)
Neubeginn und Wandel (1960–1980)

Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit

Hier feierte die ganze Eifel.

Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit

Mit dem Ausbau Mitte der 1980er Jahre erhielt das Haus ein zweites Leben. Der neue Saal mit bis zu 120 Plätzen und die Kegelbahn machten es zum Gesellschaftszentrum der Region. Hier wurden Hochzeiten und Privatfeste gefeiert, Vereinsfeste ausgerichtet, Firmenjubiläen begangen. Das Café-Restaurant Wickler-Backes wurde zum Symbol für Eifeler Geselligkeit. Wer etwas zu feiern hatte, fand hier Raum und Atmosphäre. In den Erinnerungen vieler Familien der Umgebung ist dieser Saal fest verankert – ein Ort voller Geschichten, Lachen und Tanz.

Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit
Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit
Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit
Saal und Kegelbahn – Zentrum der Geselligkeit

Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)

Ein Traum wächst in der Küche.

Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)

1998 verließ Francine Wickler die Hotelfachschule in Diekirch mit einem „Premier Prix“. Stationen in Nizza, Luxemburg und Grindelwald folgten. Doch 2000 kehrte sie heim nach Oudler. Der Betrieb lief weiter, doch die Zeit war spürbar im Wandel. Das klassische Café lockte immer weniger Gäste. Francine sah, was kommen würde – und fasste einen Plan: Weg von der Schankstube, hin zu einer Küche mit eigener Handschrift. Es brauchte Mut, Geduld und eine Vision. Der Traum eines Restaurants „à la carte“ begann hier zu wachsen.

Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)
Der Aufbruch zur Gourmet-Küche (2000–2015)

Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)

Ein Haus wird auf den Kopf gestellt.

Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)

2014 fiel die Entscheidung: Das Haus musste auf den Kopf gestellt werden. Mit Architekt Daniel Blaise entstand ein lichtdurchflutetes Konzept: offene Räume, klare Linien, eine zentrale Küche. Über 40 Handwerksbetriebe wirkten am Umbau mit. Ostern 2015 öffnete das neue „Le Jardin“ seine Türen. Wo zuvor dunkles Gebälk den Blick drückte, strömt heute Tageslicht. Statt Schankatmosphäre setzt Francine Wickler nun auf „Fine Dining à la Carte“. Es war nicht nur eine Renovierung, sondern eine Neugeburt – getragen von der Energie und vor allem der kulinarischen Vision der fünften Generation.

Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)
Umbau und Neueröffnung „Le Jardin“ (2014–2015)

Haute cuisine im „Le Jardin“

Transparenz auch auf dem Teller.

Haute cuisine im „Le Jardin“

Francine Wicklers Küche verbindet Regionalität mit Weltoffenheit. Spargel, Wild und Eifeler Gemüse treffen auf internationale Akzente. Im „Le Jardin“ geht es um ehrliches Handwerk, präzise Zubereitung und den offenen Dialog mit den Gästen. Keine Inszenierung, sondern authentischer Genuss – mit jener Leichtigkeit, die den Moment zur Hauptzutat macht.

Haute cuisine im „Le Jardin“
Haute cuisine im „Le Jardin“
Haute cuisine im „Le Jardin“
Haute cuisine im „Le Jardin“

Die fünfte Generation

Gastfreundschaft ist Teamarbeit.

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Hinter „Le Jardin“ steht kein Einzelkämpfer, sondern ein Team.  Dieses Miteinander von Erfahrung und frischem Wind ist das Fundament der fünften Generation. Es zeigt: Tradition lebt nicht von Mauern, sondern von Menschen. Menschen, die gemeinsam ein Haus mit Seele füllen.

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Leidenschaft & Lorbeeren

Die Kunst des Kochens - auch über den eigenen Tellerrand hinaus

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Francine Wickler arbeitet mit Spitzenköchen wie Johan Lafer, Lea Linster und Edouard Colonerus sowie besetzten Teams aus aller Welt. Beim Culinary World Cup lernte sie von Kolleginnen und Kollegen aus Sri Lanka eine entspannte, respektvolle Haltung zur Küche kennen. Bronze, Silber und eine Kochmütze von Gault & Millau stehen für Können – doch wichtiger bleibt ihr der Weg: Offenheit, Austausch, Weiterentwicklung.

Leidenschaft & Lorbeeren - Zeitleiste
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Ostbelgierin des Jahres 2020

Genuss gegen Einsamkeit - Freude schenken tut gut

Als Corona das öffentliche Leben lahmlegte, öffnete Francine Wickler ihr Herz – und ihre Küche. Weihnachten 2020, als Kontaktverbote Einsamkeit in viele Häuser brachten, startete sie spontan die Aktion „Genuss gegen Einsamkeit“. Ihr Ziel: alleinstehenden Mitmenschen in Ostbelgien ein festliches Menü schenken – kostenlos, mit Liebe gekocht, als Zeichen, dass niemand vergessen ist.  Was als kleine Idee begann, wurde zu einer Bewegung. 25 Freiwillige halfen beim Kochen, Verpacken und Ausliefern. 130 Menüs verließen an Heiligabend die Küche des Le Jardin.  Hinter jeder Bestellung stand eine Geschichte, ein Schicksal, ein stiller Wunsch nach Nähe.  Für diese Geste der Nächstenliebe wählten die Leser von Ostbelgien Direkt Francine Wickler zur „Ostbelgierin des Jahres 2020“.

Dorf & Gäste

Ein Treffpunkt für Oudler und die Welt.

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Ob Dreikönigsfest, Familienfeier oder spontaner Besuch: Das Haus war und ist stets offen für die Dorfgemeinschaft.  Doch auch Gäste aus Luxemburg, Deutschland und ganz Ostbelgien finden heute den Weg hierher. Das „Le Jardin“ ist Treffpunkt für Alt und Jung, Einheimische und Reisende. Es verbindet das Dorf mit der Welt – auf seine gastliche, herzliche Art.

Dorf & Gäste - Zeitleiste
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Epilog – 150 Jahre in Bildern

Vom Gasthof zur Premium-Küche – ein Zeitstrahl des Lebens.

Epilog – 150 Jahre in Bildern

Vom Gasthof Kohnen in den 1870ern bis zum „Le Jardin“ der Gegenwart spannt sich ein Bogen von anderthalb Jahrhunderten. Jede Generation hat Spuren hinterlassen, jede Zeit ihr Gesicht. In den Bildern, die hier zu sehen sind, verdichtet sich diese Geschichte: vom schwarz-weißen Foto mit Pferdefuhrwerk bis zur Farbaufnahme moderner Gerichte. Wer durch die Ausstellung geht, wandert durch 150 Jahre Eifeler Leben. Und er spürt, dass dieses Haus mehr ist als Gastronomie. Es ist Geschichte, Gegenwart und Zukunft zugleich.

Epilog – 150 Jahre in Bildern
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Auszeichnungen

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